Meldungen aus dem Landesverband Hessen
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Geschichtsseminar auf der Kriegsgräberstätte

Studierende der Uni Gießen besuchen den Wiesbadener Südfriedhof und Kloster Arnsburg

Das Bild zeigt eine Gruppe junger Studenten, die vor einer Informationstafel stehen und einem Vortrag zurhören.

Die Studierenden besuchten zunächst die Kriegsgräber auf dem Wiesbadener Südfriedhof. Felix Herrmann

Die deutsche Erinnerungskultur nach 1945, Kriegsgräberstätten als Gedenkorte und die Rolle des Volksbundes in der Erinnerungspolitik – dies bildete den Schwerpunkt eines Seminarangebots der Universität Gießen. Auch die Frage des Umgangs einer Gesellschaft mit ihren Kriegstoten, was dieser über sie selbst aussagt und wie er sich im Laufe der Zeit verändert, wurde im Rahmen des Seminars gestellt. Hierzu besuchten die Studierenden an zwei Terminen die Kriegsgräber auf dem Wiesbadener Südfriedhof und im Kloster Arnsburg.

Die Kriegsgräber auf dem Wiesbadener Südfriedhof, den die Studierenden zunächst besuchten, war im letzten Jahr Teil des Forschungsprojektes des Landesverbandes Hessen. Auf dem Südfriedhof ruhen mehr als 2.000 Tote der beiden Weltkriege. Hier lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die aktuellen Forschungsergebnisse, die auf zwei neuen Informationstafeln des Landesverbands dokumentiert werden.

Die zweite Exkursion führte die Gruppe auf die Kriegsgräberstätte im Kloster Arnsburg: Hier sind 453 Tote aus der Region bestattet, die meisten von ihnen verstarben im Zweiten Weltkrieg. Die Studierenden setzen sich mit der vielfach spannungsgeladenen Geschichte der Kriegsgräberstätte und insbesondere mit dem Schicksal der Opfer von Hirzenhain auseinander. Bei diesen handelt es sich um 87 Frauen und Männer, die bei Hirzenhain im Vogelsberg von einem SS-Kommando erschossen wurden und heute in Arnsburg bestattet sind. Wurden die Toten zunächst als „unbekannte Kriegstote“ beigesetzt, weisen die Grabtafeln heute darauf hin, wer sie wirklich waren: Gefangene des NS-Regimes, ermordet am 26. März 1945.

Beide Orte, der Wiesbadener Südfriehof und die Kriegsgräberstätte im Kloster Arnsburg, sind Lernorte der Jugend- und Erwachsenenbildung. Die Studierenden lernten abschließend auch die unterschiedlichen Bildungsangebote des Volksbunds – sowohl regional als auch überregional – kennen.

 

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